Eröffnung des Antikynos in Harburg

Die Geschichte von „Die Kurbel“ ist vielen Harburgern*innen wohlvertraut. Der markante Schriftzug in der Nähe des Sands und der S-Bahnstation Harburg-Rathaus erinnert an das Kino, das im Jahr 1911 in einem Saal einer Gastwirtschaft gegründet wurde und vor allem für seine außergewöhnliche Auswahl an Sex- und Karatefilmen bekannt war [1]. Leider schloss dieses einzigartige Juwel im Jahr 1988 und ich bedauere es zutiefst, dass ich nicht die Gelegenheit hatte, solch ein Kino in Harburg zu erleben. Ein kommunales Kino im Stil des Metropolis in Harburg wäre für mich ein kleiner Traum – wenn ich die Mittel hätte, meine Träume zu verwirklichen, stünde ein eigenes Kino ganz oben auf meiner Liste.

Doch nun eröffnet in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Kurbel-Kinos das Antikyno seine Tore. Mit gerade einmal 28 Plätzen (und der Möglichkeit, es sich auf gemütlichen Kissen bequem zu machen und so das Wohnzimmerfeeling zu verstärken!) hat sich das Antikyno zum Ziel gesetzt, in Harburg als Kulturzentrum, Off-Theater und Antikyno gleichermaßen zu beeindrucken. Es verkörpert eine bewusste Abkehr von den großen, kommerziellen Kinos und setzt auf den Kontrast zum Mainstream, um die authentische Filmleidenschaft zu zelebrieren.

Am 20. April ist es endlich soweit: Das Antikyno eröffnet mit seinen begeisternden Opening Days. Lasst uns gemeinsam dieses neue Kapitel der Kinolandschaft in Harburg einläuten und das Antikyno herzlich willkommen heißen!

Hier ein kleiner Vorgeschmack auf das vielversprechende Programm, das uns erwartet (entnommen aus der PM der Initiatior*innen):

Am Donnerstag den 20. 04. starten wir mit unserem exklusiven, einmaligen Theater-Rundgang “The Opening that goes wrong”, bei dem wir euch unsere Räume zeigen, einen Vorgeschmack auf unser komplettes Theater-Programm geben und einiges an Überraschungen auf das Publikum wartet!

Am Freitag, 21. 04. beginnen wir mit einem Auszug aus der szenischen Lesung “Harburger Sagen und Legenden”, bevor die neue Hamburger Horror-Komödie “Birthright” (ca. 75 Minuten, englisch) – Der weltweit erste Film mit einer Hauptdarstellerin, die im 9. Monat schwanger ist – Premiere feiern wird. Hinterher geht’s in Maria’s Ballroom laut weiter, mit unserer Aftershow-Party, auf der Elektroclash Bands vom Indie-Label Zweihorn Records auftreten und für tanzbare Stimmung sorgen werden.

(Der Eintritt zur Aftershow-Party wird voraussichtlich für alle 10€ kosten, dafür ist hier aber auch keine Anmeldung notwendig – Im Balloroom ist mehr Platz als im antikyno.)

Am Samstag, 22. 04., zeigen wir ein Pre-Screening der lang erwarteten Serie “F60 Kamikaze” (u. a. Mit Nisan Arikan, Ulrich Bähnk, Jale Arikan, Sascha Weingarten, Torsun Burkhardt, Merve Cakir, u. v. m.). Um 16:00 gehen die Türen auf und in Anwesenheit von Cast und Crew werden die ersten vier Folgen der achtteiligen Reihe gezeigt, dann spielt die Berliner Singer-Songwriterin LiLa ein Akustik-Konzert, bevor es mit Folge 5-8 weiter geht.

Am Sonntag, 23. 04., zeigen wir den ganzen Tag Independentfilme aus aller Welt. Wir haben einen iranischen Kurzfilm-Block, den Science-Fiction Spielfilm “Am Ende das Licht” aus Berlin und zahlreiche weitere Highlights im Programm.

[1] https://www.lialo.com/blog/die-kurbel-in-harburg/

Bild: Andreas Strube