Game of Thrones- Episode 6.06
ACHTUNG: SPOILER!
Im Norden:
So traurig Hodors unfreiwilliger Opfertod auch war, schon letzte Woche fragte man sich, ob dieser überhaupt nützen würde, verschaffte es Meera und Bran doch höchstens einige Minuten Vorsprung. Wie sich herausstellte war dies genau der Vorsprung, den die beiden benötigten, um noch rechtzeitig von Benjen gerettet zu werden. Der seit der ersten Staffel verschollene Bruder Ned Starks ist zurück. Als ‚guter‘ White Walker. Interessant ist, dass die Children of the Forest weiterhin den White Walkern ähnelnde Wesen erschaffen, nachdem deren ‚erste Generation‘ sich gegen seine Schöpfer wandte. Verschwörungstheoretiker auf Youtube meinen sogar, die Children of the Forest seien immer noch Feinde der Menschheit und hätten einen Meisterplan, um diese zu vernichten.
Neben dem Wiedersehen mit Benjen erlauben Brans Visionen dem Zuschauer auch einen Blick auf den Mad King, Aerys Targaryen, der vor seinem Ende wirr „Burn them all“ brüllt. Es wäre nicht verwunderlich, wenn hier, wie schon bei Hodors Namen, Bran seine Finger im Spiel hätte.
In King’s Landing:
Wer sich nach einer großen Schlachtszene oder Margaerys Walk of Atonement sehnte, wurde enttäuscht. Stattdessen gewinnt der High Sparrow durch Manipulation Margaerys und Tommens noch mehr Macht. Selbst die Kingsguard trägt jetzt den siebenzackigen Stern auf ihrer Rüstung. Margaery mag zwar vielleicht versuchen, den High Sparrow hinters Licht zu führen, doch Tommen wieder aus den Klauen des Glaubens zu befreien könnte sich als schwieriger erweisen, als sie meint. Mittlerweile ist dieser beinahe ein gefährlicherer König als es sein großer Bruder Joffrey war. Für das von ihm unwissentlich inszenierte Wiedersehen zwischen Brienne und Jaime bin ich ihm dennoch dankbar.
In Horn Hill:
Sams kleiner Abstecher zu seinem Vater, bei welchem er Gilly und ihren Sohn in dessen Obhut geben möchte, läuft anders ab, als Sam es plante und der Zuschauer sich erhoffte. Die Szenen in Horn Hill balancieren auf der Grenze zur schlechten Daily Soap. Darüber, ob sie auch hinüberfallen, entscheidet der persönliche Geschmack. Angesichts Lord Tarlys grenzenloser Verachtung gegenüber seines erstgeborenen Sohnes wäre es jedoch unglaubwürdig, dass dessen Diebstahl des Valyrischen Schwertes der Familie ohne Konsequenzen bliebe. Somit befinde ich mich in einer Zwickmühle. Einerseits gefielen mir die bisherigen Szenen rund um Sams Familie kaum, andererseits wäre es falsch, gäbe es keine weiteren mehr. Es bleibt also zu hoffen, dass sich diese in der qualitativ steigern.
In Essos:
Endlich! Nach all dem Warten scheint Aryas Ausflug nach Braavos ein Ende zu finden. Ihre Zeit dort erinnerte leider oft an Fantasy-Rollenspiele und wird voraussichtlich passenderweise mit dem Endkampf gegen Waif enden.
Daenerys verspricht derweil zum zigsten Mal in einer Brüllrede ihre große Invasion von Westeros bald zu beginnen. Zufälligerweise braucht sie genau 1000 Schiffe, vermutlich wird sie ihr Versprechen am Ende dieser Staffek somit endlich einlösen.
Fazit:
Eine ruhige Folge, die neben ein wenig Fanservice, wenig zu bieten hat.
Größte Überraschung: Man hätte es kommen sehen sollen, aber mit der Tatsache, dass die Anspannung in King’s Landing durch Tommens neu entdeckte Begeisterung für die Religion gelöst werden, habe ich nicht gerechnet.
Tod der Woche: No one.
Hoffnung für nächste Folge: Hier gilt das gleiche, wie schon letzte Woche: Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass ich dies hier schreibe, aber die Geschichte in Dorne rund um die Sand Snakes muss weitererzählt werden. Langsam macht sich die Befürchtung breit, dass die Martells und ihre Armee am Ende der Staffel aus dem Nichts vor King’s Landing auftauchen und dieses belagern.
Beitragsbild: Szenenbild aus „Game of Thrones“, Staffel 6, Folge 6 © Home Box Office, 2016