32. Internationales KurzFilmFestival Hamburg: Tag 1
Am 31.05. wurde das 32. Internationale KurzFilmFestival Hamburg (IKFF) offiziell eröffnet. Wir sind dabei! In den kommenden Tagen werden wir von den Filmen und Veranstaltungen berichten. Bei dem KurzFilmFestival treten Kurzfilme aus aller Weltin verschiedenen Wettbewerben gegeneinander an. Auch im Programm: Das Mo&Friese KinderKurzFilmFestival.
Mit einem Sektempfang wurden die Filmemacher, Schauspieler, Produzenten, Journalisten und weitere Gäste in den Zeisehallen empfangen. Das Zeisekino ist einer der zahlreichen Spielorte in Hamburg.
Um 19:30 war es soweit: Die Spiele wurden eröffnet! Zunächst wurde der Trailer der IKFF präsentiert. Wir können uns in den nächsten Tagen auf eine kleine Spielerei des Animations- und Dokumentarfilmemacher Dustin Grella gefasst machen, es wurde eine Animation Hotline eingerichtet. Dies bedeutet: Es können Nachrichten hinterlassen werden. Diese werden zu animierten Filmen im Stile des Trailers verarbeitet werden.
Die Eröffnung hat im Wesentlichen einen Eindruck hinterlassen: Das IKFF wünscht sich finanzielle Unterstützung. Zwar sind entsprechende Anmerkungen legitim, und wurden gar unterhaltsam vorgetragen, doch wurde jenes Anliegen so penetrant präsentiert, dass die wirklich wichtigen Punkte überschattet wurden. Jene Personen, die das Filmfestival ausmachen: Die Juroren und Gäste, die das Festival zum Leben erwecken. Davon ein Highlight: IKFF meets blurred edges. Aus Japan kommt Filmemacher, Kolorist und Juror im internationalen Wettbewerb Makino Takashi, der während des Festivals eine Performance abliefern wird. Seine Werke würden Bilder und Musik als Elemente mit gleicher Bedeutung berücksichtigen. Er präsentiert gemeinsam mit dem japanischen Pianisten Takuma Watanabe „Origin of the Dreams“, eine Performance mit merschichtig angeordneten analogen und digitalen Filmbildträgern.
Während der Eröffnung wurden bereits Filme aus verschiedenen Wettbewerben gezeigt.
Die Königsklasse stellen jene Filme des internationalen Wettbewerbes. 36 Filme stehen auf dem Programm. Zwei Filme haben wir aus diesem Wettbewerb bereits gesehen:
In schwedischen Beitrag Mother Knows Best verschafft uns Regisseur Mikael Bundsen einen Einblick in die heuchlerische, bloß scheinbare Toleranz einer Mutter gegenüber der Homosexualität ihres Sohnes: In einem hochdynamischen und interessantem Gespräch während einer Autofahrt lernen wir Stück für Stück, aus welchen Gründen er seine sexuelle Orientierung solange von seiner Mutter geheim gehalten hat. Zwar ist der Blick des Regisseurs auf jene familiäre Beziehungsdynamik etwas naiv, doch gelingt es ihm, die Idee auf den Punkt bringen. Und das Beste an solchen Filmen: Alle werden sich einig sein. Sein Beitrag birgt nichts, was nicht eh schon jeder weiß.
Auch wurde aus dem internationalem Wettbewerb präsentiert: Der deutsche Beitrag personne von Matthias Müller und Christoph Girardet. Da bleibt mir nichts, als aus dem Programmplan zu zitieren:
personne? Das ist jemand und niemand und irgendwer. Das sind wir selst im Laufe der Zeit. Unentwegt, vergeblich. Das Ist bleibt notwendige Selbstbehauptung.
Genauso unklar bleibt der Film: Die wild aneinandergereihten Szenen hatten einen immensen Anspruch für den Zuschauer. Jene Deutungsfreiheit kann einen faszinierenden Sog auslösen, der eine Assoziationskette der Gedanken zum Vorschein bringt – nicht jedoch bei mir.
Nicht so hochpoliert: Der No Budget Wettbewerb. Aus jenem wurde der Film The Art of Flying gezeigt. Kurz faszinierend, aber filmreif? Ein Vogelschwarm im Gegenlicht. Im No Budget Wettbewerb stehen ebenfalls 36 vielfältige Filme.
Aus dem Flotten-Dreier-Wettbewerb – es handelt sich dabei um Filme mit einer Lauflänge von höchstens drei Minuten – wurden Trabbel Shot und Herbst gezeigt. Thema: Abschalten! Sehr wörtlich genommen haben das jedoch nur die Macher des ersteren Filmes, welcher einem beliebig herausgegriffenem 30 Sekunden Youtube-Clip gleicht. Herbst wiederum sorgte für viel Gelächter, als ein nachplapperndes Plüschtier nicht so recht auf sein, das gleichnamige Gedicht von Rainer Maria Hilke rezitierendes, Herrchen hörte.
Außerdem im Programm: Der Deutsche Wettbewerb und der Hamburger Wettbewerb. Die Namen sprechen für sich. Wir sind auf Beiträge gespannt, wie zum Beispiel: Bin ich reich? Bin ich reich? Bin ich reich? Bin ich reich? Bin ich reich? Bin ich reich? Bin ich reich? Bin ich reich? Die Beschreibung im Programmheft beginnt mit:
Neulich hatte ich einen komischen Traum.
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