Der kleine Drache Kokosnuss 2 – auf in den Dschungel

Vor vier Jahren, im Jahr 2014, lief das erste Abenteuer des wirklich winzigen Drachens Kokosnuss in den deutschen Kinos. Und nachdem die Kinderbücher von Ingo Siegner vorher bereits erst eigene Hörspiele bekamen, dann eine eigene Animations-Serie und schließlich einen eigenen Kinofilm, schien es beinahe unausweichlich, dass der kleine Drache Kokosnuss seinen Weg zurück auf die Leinwand finden würde. Auch deshalb, weil der Vorgänger durchaus erfolgreich war. Filmstarts schreibt von 800.000 Zuschauern, die der kleine Drache in die Kinos lockte.

Die Story

Der kleine Drache Kokosnuss – wobei er eher winzig genannt werden müsste, ist er doch nur etwas größer als der Fuß seines Vaters – will mit seinen Freunden über die Ferien ins Sommercamp fahren. Damit soll die Gemeinschaft der Feuerdrachen und Fressdrachen gestärkt werden. Deshalb dürfen nur Drachen mit ins Camp. Weil der Feuerdrache Kokosnuss und sein vegetarischer Fressdrachen-Freund Oskar nicht ohne ihre beste Freundin Mathilda, ein Stachelschwein, auf Reisen gehen möchten, müssen die beiden sie irgendwie auf das Schiff schmuggeln, mit dem das Abenteuer beginnen soll. Doch schon nach kurzer Zeit trifft die Gemeinschaft auf die Wasserdrachen, eine noch völlig unbekannte Drachenkultur, die Kokosnuss, Oskar und Co. nicht passieren lassen wollen. Kurzentschlossen schlagen Kokosnuss und seine Freunde eine andere, unbekannte Route ein und das Abenteuer nimmt seinen Lauf.

Wer hat die Kokosnuss geklaut?

„Du hast einen Freund in mir“, singt Mathilda, als sie den Riesen-Drachen Amadeus auf ihrer Reise kennenlernt. Den Toy Story-Machern wird dieser Songtext sehr gefallen, ähnelt er doch stark dem Toy Story-Song „Du hast’n Freund in mir“. Da stellt sich natürlich schon die Frage: Wer hat die Kokosnuss, wer hat die Kokosnuss geklaut? Aber gut, das sei verziehen, die Botschaft ist ja eine richtige und für einen Kinderfilm auch durchaus geeignete. Doch das Problem ist leider, dass Mathildas Song leider nicht ansatzweise auf Toy Story-Niveau spielt.

Und überhaupt singen Kokosnuss und seine Freunde im gesamten Film nur zwei Lieder. Wenn Gesang schon in den Film integriert wird, dann hätte es durchaus ein wenig mehr sein dürfen.  Oder man lässt es eben ganz bleiben. Weil während Mathildas Gesang, als sie alleine auf dem Meer treibt, noch gut in die Story eingebettet ist, sprengt der zweite Song die Geschichte völlig auf. So wirkt es, als wäre Regisseur Anthony Power kurz vor Ende aufgefallen, dass ja gar keine Lieder im Film enthalten sind.

Lustig oder komisch?

Die Zielgruppe des Films sind Kinder. Und die dürften ihren Spaß an Kokosnuss‘ Reise in den Dschungel haben. Im ganzen Film sind viele kleine Gags versteckt, die zwar erwartbar aber dennoch lustig sind. Eine zugegebenermaßen unfreiwillige Komik können aber auch Erwachsene genießen. Die bewusst reduzierte Visualisierung des Animations-Films bringt wahrscheinlich jeden, der in jüngerer Vergangenheit andere Animations-Filme gesehen hat, kurz zum Grinsen.  Die völlig absurden Größenverhältnisse der Drachen tun da ihr Übriges. Dass Jung-Drache Kokosnuss gerade mal so groß ist wie der Fuß seines Vaters, wurde bereits erwähnt. Dass Riesen-Drache Amadeus alle im Film vorgestellten Charaktere mit einem Bauchklatscher wohl erschlagen könnte, sei ergänzend gesagt.

Freundschaft und Zusammenhalt

Der Film setzt genau wie der Vorgänger darauf positive Werte zu vermitteln. Der ganze Film dreht sich um Themen wie Freundschaft und Zusammenhalt. Durchzogen wird die Story zudem durch den roten Faden, dass in Notsituationen Meinungsverschiedenheiten und sonstige Unterschiede, Sprachbarrieren und Vorurteile zwischen verschiedenen Drachengattungen keine Rolle spielen dürfen. Ob Wasserdrache, Fressdrache, Feuerdrache oder Riesen-Drache – nur gemeinsam sind sie stark. Freundschaft und Zusammenhalt werden also ergänzt durch Toleranz. Für Erwachsene mag das ziemlich Holzhammer-mäßig wirken. Es wird sich zeigen, wie der Film bei den Kinder ankommt und ob er an den Vorgänger-Erfolg anknüpfen kann.

Fazit

Der kleine Drache Kokosnuss 2 – Ab in den Dschungel wird wohl nicht in die Annalen der besten Kinderfilme aller Zeiten eingehen. Wer die Abenteuer des kleinen Drachen aber gern liest (oder vorliest), die Hörbücher gehört hat oder die Serie gesehen hat, der wird auch im zweiten Kinofilm von Kokosnuss seinen Spaß haben. Die Geschichte ist niedlich und beschert Kindern einen kurzweiligen Film-Nachmittag.

 

Ab dem 27.12. im Kino

Beitragsbild: © Universum Film